Zahlen & Fakten zur Tafel-Arbeit
In Deutschland gibt es Lebensmittel im Überfluss – dennoch herrscht bei vielen Menschen Mangel. Unterstützt durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer, Lebensmittelspender und Sponsoren bemühen sich die Tafeln um einen Ausgleich für die Bedürftigen in ihrer Stadt.
Die Tafel Baden-Württemberg e. V. unterstützt und vertritt die lokalen Tafeln in BW. Alle Tafeln sammeln qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden, und verteilen diese gegen einen kleinen Betrag an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen. Die Tafeln sind in den letzten 30 Jahren zu einer der größten sozialen Bewegungen Deutschlands angewachsen.
Die deutschen Tafeln, das sind:
- ca. 970 Tafeln mit mehr als 2.100 Tafel-Läden und Ausgabestellen bundesweit (Gründung der ersten Tafel 1993 in Berlin)
- knapp die Hälfte eigenständige e.V.s, gut die Hälfte Projekte in Trägerschaft der verschiedensten gemeinnützigen Organisationen
- ca. 60.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
- über 2.000 Fahrzeuge im Einsatz; davon haben ca. 59% eine Kühl- und ca. 7,5% eine Tiefkühlfunktion
- In 1 Stunde werden deutschlandweit ca. 30.240 kg Lebensmittel gerettet
- Dachverband der Tafeln ist die Tafel Deutschland e.V., gegründet 1995.
In Baden-Württemberg:
- gibt es147 Tafeln – im Landesverband mit mehr als 180 Ausgabestellen.
- etwa 60% der Tafeln sind Projekte in Trägerschaft verschiedener gemeinnütziger Organisationen (AWO, Diakonie, Caritas, DRK, AWO etc.).
Ca. 40% der Tafeln sind eingetragene Vereine (e.V.). - über 9000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich in den Tafeln
- es werden ca. 40.000 Tonnen Lebensmittel gerettet
- etwa 350 Kühl- oder Transportfahrzeuge sind landesweit für die Tafeln im Einsatz.
- weit über 300.000 von Armut betroffene Menschen werden unterstützt. Zu den Tafelnutzern zählen Arbeitslose genau sowie Geringverdiener und Rentner.
Für Alleinerziehende und Migranten sind die Tafeln oft die erste Anlaufstelle, wenn es um Rat, Hilfe oder Unterstützung geht. - landesweit sind Logistiktafeln eingerichtet in Rastatt, Stuttgart, Mannheim, Singen und Ostwürttemberg
Die deutschen Tafeln unterstützen regelmäßig bis zu 2 Millionen armutsbetroffene Personen, davon:
- 23% Kinder und Jugendliche,
- 53% Erwachsene im erwerbsfähigen Alter (v.a. ALG-II- bzw. Sozialgeld-Empfänger, Spätaussiedler und Migranten)
- ca. 24% Rentner (Stand 2021)
Aktuelle Entwicklungen:
- Die Zahl der Tafeln ist in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Corona und zuletzt der Ukraine-Krieg haben die Zahl der „Neukunden“ bei den Tafeln sprunghaft ansteigen lassen bis hin zur Verdreifachung der unterstützten Personen. - Die Menge der vom lokalen Handel gespendeten Lebensmittel geht teilweise stark zurück.
- Steigende Energiekosten und die Inflation lassen befürchten, dass in naher Zukunft neben den vielen Geflüchteten vermehrt „einheimische“ Personen die Hilfe der Tafel suchen werden.
- Mit Sorge beobachten die Tafeln vor allem die weiterhin hohe Anzahl der Armut betroffenen Kinder und Jugendlichen. Viele bieten inzwischen eigene Kinder- und Jugendprojekte an.
- Es ist in naher Zukunft mit einer steigenden Zahl von Rentnern zu rechnen.
- Das Spendenaufkommen variiert regional stark.
- Ehrenamtliche engagieren sich auch in dieser schwierigen Zeit für die Tafeln. Weitere ehrenamtliche Hilfe ist aber bei allen Tafeln willkommen.
Die Entwicklung der Tafeln in Zahlen
Kontakt
Tafel Baden-Württemberg e.V.
c/o Diakonisches Werk Württemberg e.V.
Heilbronner Straße 180
70191 Stuttgart ZUM ANFANG